Lebensstil

Sport bietet denen, die ihn betreiben, zahlreiche Vorteile. Dies gilt für eine Vielzahl an Bereichen, so z.B. für die körperliche und geistige Gesundheit sowie für die Sensibilisierung in kultureller und sozialer Hinsicht. Trainieren dient dazu, Sie körperlich, mental und technisch auf das Spiel vorzubereiten. Um gesund zu bleiben sowie Verletzungen und Erkrankungen vorzubeugen, sollten Spieler, Trainer und das zuständige medizinische Personal darauf achten ihren Körper durch entsprechendes Training, eine gesunde Ernährung, den richtigen Umgang mit Stress und ausreichend Ruhe gesund zu erhalten.

Fit dank Bewegung

Die gesundheitlichen Vorteile von Rugby sind zahlreich und vielseitig; zudem ist Rugby grundsätzlich eine tolle Möglichkeit, die Dauer körperlicher Aktivität zu erhöhen. Laut aktuellen Richtlinien* sollten sich Erwachsene insgesamt an fünf oder mehr Tagen in der Woche mindestens 30 Minuten täglich zumindest moderat intensiv bewegen sollten. Für Kinder gilt die Empfehlung von mindestens 60 Minuten von zumindest moderat intensiver körperlicher Betätigung pro Tag. Hierzu sollten mindestens zweimal pro Woche Aktivitäten zur Verbesserung von Knochengesundheit, Muskelkraft und Beweglichkeit gehören.

Rugby für Jugendliche – ein Sport für alle Körperformen und Größen

Rugby ist ein Spiel, das sich in einzigartiger Weise für alle Körperformen und Größen, Mädchen und Jungen, alle Altersklassen und Fähigkeiten gleichermaßen eignet. Es gibt zahlreiche Spielvarianten – von fünfzehn bis sieben Mitspielern bis zu Spielen ohne Körperkontakt. Zudem lässt es sich sogar am Strand oder auch auf Schnee spielen. Aufgrund der umfassenden Möglichkeiten der Beteiligung macht es allen Kindern Spaß.

Dank eines ganzheitlichen Ansatzes können Rugby und andere Sportarten bei der Förderung eines gesunden Lebensstils eine herausragende Rolle spielen und bieten den Spielern eine Möglichkeit, sich lebenslang mit Spaß sportlich zu betätigen.


*Quelle: Britisches Gesundheitsministerium

 

1. Rugby/Sportarten ausprobieren

Die Ermunterung zur Beteiligung und die Förderung der Spielfreude sind – ungeachtet der Begabung des Kindes – eine positive Möglichkeit, die ersten entscheidenden Schritte hin zur Aneignung eines gesunden Lebensstils zu machen.

2. Ausbau sozialer Kompetenzen

Die Teilnahme an Teamsportarten fördert insbesondere die soziale Eingliederung sowie zwischenmenschliche Beziehungen. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen werden gestärkt; gleichzeitig werden Gemeinschaftssinn und Freundschaften gefördert, die im Sport einzigartig sind, während Werte wie Integrität, Solidarität und gegenseitiger Respekt vermittelt werden, die für Rugby so charakteristisch sind.

3. Bewusstmachung geistiger Fähigkeiten

Durch Beteiligung und ein strukturiertes Training werden anhand von Rugby die wichtigen mentalen Fähigkeiten wie Selbstkontrolle, Konzentration, Disziplin, Entscheidungsfindung und Führungsqualitäten gefördert. Solch wichtige Fertigkeiten gehen über alle Aspekte des Alltags hinaus.

4. Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um auf jeder Ebene des Spiels für die für Wettbewerbe und Trainingseinheiten erforderlichen Energiereserven zu sorgen. Zudem spielt sie eine wichtige Rolle bei der Optimierung der Leistungsfähigkeit im Alltag, der Steigerung der Konzentration und Leistung sowie der Förderung eines gesunden Lebensstils.

 

Grundlegende Körperhygiene

Eine grundlegende Körperhygiene ist vor allem zur Pflege eines gesunden, aktiven Lebensstils wichtig, insbesondere bei einer Tätigkeit in einem geschlossenen Teamumfeld. Eine gute Faustregel ist folgende:

  • Sorgen Sie für eine gute Körperhygiene, d. h. waschen Sie sich mindestens fünfmal täglich die Hände.
  • Halten Sie Ihre Ausrüstung sauber, z. B. Kleidung, Wasserflaschen und Gummischilde.
  • Wenn Sie sich eine Schnittwunde zuziehen, säubern und verbinden Sie diese.



Flüssigkeitszufuhr



Zum Erhalt der normalen Körperfunktionen steht Wasser an erster Stelle. Bei körperlicher Betätigung erleidet der Körper den größten Wasserverlust durch Schwitzen. Um beträchtliche Leistungseinbußen zu vermeiden, muss diese Flüssigkeit wieder aufgefüllt werden – sowohl bei Spielen als auch Trainingseinheiten. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist beim Rugby im Grunde wichtiger als die Muskeln mit Energie zu versorgen.

Kinder sollten Sportgetränke nicht regelmäßig zu sich nehmen, da deren hoher Zuckergehalt zu Zahnproblemen führen kann. Milch oder Milchshakes sind sehr gute Getränke zum Auffüllen der Energiespeicher, da sie den Körper mit Flüssigkeit, Eiweiß und Kohlenhydraten versorgen (im Falle von Milchshakes).

Eine einfache Möglichkeit zur Überprüfung des Wasserhaushalts ist die Farbe des eigenen Urins. Hilfreich dabei ist das Schaubild unten. Ziel sollte es sein, dass der eigene Urin eine blasse Farbe aufweist, was Stufe 1 bis 3 der Tabelle entspricht. Ähnelt Ihr Urin eher der Stufe 4 bis 8, sind Sie dehydriert und sollten sich nach einem Rehydrationsprotokoll richten.

Ernährungsweise


Wie die richtige Ernährung aussieht und welche Lebensmittel man bei Trainingseinheiten und Spielen zu sich nehmen sollte, sind wichtige Fragen in puncto Sport und Leistung. Wichtig ist, die richtige Balance zwischen Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen zu finden, um sicherzustellen, dass dem eigenen Körper genug Energie zur Verfügung steht, um nicht nur ein einzelnes Rugby-Spiel zu absolvieren, sondern auch das nötige Training, um es bis zu diesem Punkt zu schaffen. Der menschliche Körper kann beträchtlich harte Trainingseinheiten absolvieren – aber nur, wenn Sie ihn mit all den Lebensmitteln versorgen, die er braucht, um kräftig und energiegeladen zu bleiben.

Es wird immer deutlicher, dass viele Menschen zu viele Kohlenhydrate, u.a. auch Fruchtzucker aus Obst, zu sich nehmen. Die Aufnahme von Kohlenhydraten sollte überwiegend langkettige (niedriger GI) als vielmehr raffinierte (hoher GI) umfassen. Die Ernährung der meisten Menschen umfasst jedoch zu wenig Eiweiß (tierisches, insbesondere von Fischen und weißen Fleischsorten, sowie pflanzliches) und Gemüse. Die meisten Spieler dürften keine Proteinzusätze benötigen. Gemüse sollte Obst als Hauptquelle für Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe vorgezogen werden. Die meisten nehmen durch eine frische, ausgewogene Ernährung ausreichend Vitamine und Mineralstoffe auf, sodass Nahrungsergänzungsmittel i. d. R nicht erforderlich sind.

Einen beispielhaften Ernährungsplan kann man hier herunterladen:https://passport.world.rugby/injury-prevention-and-risk-management/rugby-ready/downloads/ 




Alkohol

Der Konsum von Alkohol schadet dem Körper, da er Training und Leistung auf vielerlei Weise beeinträchtigt:

  • Verringerung der Erzeugung von Muskelkraft
  • Abnahme von Muskelkraft und Leistungsvermögen
  • Veränderung des Transports, der Aktivierung, der Verwertung und Speicherung der meisten Nährstoffe
  • Dehydration , die noch lange nach dem Alkoholkonsum anhalten kann – Dehydration beeinträchtigt das Leistungsvermögen
  • Veränderung des Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsels, erhöhte Stoffwechselrate und höherer Sauerstoffverbrauch
  • beeinträchtigte Regeneration nach Verletzungen und mikroskopisch kleine Gewebeschäden im Zusammenhang mit dem Training
  • Beeinträchtigung der Funktionsweise des zentralen Nervensystems, von Koordination und Präzision

Nahrungsergänzungsmittel – eine Fallstudie

Adam Dean, ein 17-jähriger Rugby-Spieler, erhielt in seiner Rugby-Altersklasse die höchsten Auszeichnungen und absolvierte für die Klasse der unter 18-Jährigen in England internationale Länderspieleinsätze. Infolge des Drucks durch die Aussagen, er müsse immer „größer, schneller und stärker“ werden, begann Adam damit, ergänzend zu Training und Ernährung Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.

Zwar war er sich bewusst, dass er die Regeln der Verbotsliste beachten musste, jedoch hatte die Ausbildung, die Adam erfuhr, nicht ausgereicht, um sich des Risikos einer möglichen Verunreinigung von Nahrungsergänzungsmitteln voll bewusst zu werden, weshalb er beschloss, seine Entscheidung auf Grundlage seiner eigenen Nachforschungen zu treffen.

Adam entschied sich für ein Nahrungsergänzungsmittel, das laut dem Produktetikett keine verbotenen Substanzen enthielt – ein Produkt, das auch den Anspruch erhob, „für auf Doping getestete Sportler geeignet“ zu sein. In der Annahme, die Angaben des Herstellers seien zutreffend und fundiert, begann Adam damit, die Nahrungsergänzungsmittel als Teil seines Trainingsprogramms einzunehmen.

Adam wurde positiv auf
19-Norandrosteron (ein verbotenes Anabolikum) getestet und die vorher von ihm eingenommenen Nahrungsergänzungsmittel waren die einzige Erklärung für das postive Testergebnis, die Adam finden konnte. Adam erhielt eine zweijährige Rugby-Sperre.

Medikamente

Dopingkontrollen spielen bei der Förderung und Sicherstellung eines dopingfreien Rugby-Sports eine wesentliche Rolle. World Rugby verfolgt hinsichtlich des Dopings im Rugby eine Null-Toleranz-Politik. Als Spieler sind Sie allein für alle Substanzen verantwortlich, die in Ihrem Körper nachgewiesen werden. Es ist nicht nötig, Ihrerseits Vorsatz oder Verschulden nachzuweisen, um einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln festzustellen. Dies wird auch als das Prinzip der ‚verschuldensunabhängigen Haftung‘ bezeichnet.


Verbotsliste

Die Verbotsliste wird jährlich von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aktualisiert. Mit ihr wird festgesetzt, welche Substanzen und Methoden bei sowie außerhalb von Wettbewerben verboten sind. Die aktuelle Verbotsliste kann man hier von der Anti-Doping-Seite des World Rugby herunterladen:

worldrugby.org/keeprugbyclean



Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel


Spieler, die laut Verschreibung oder anderweitig Medikamente bzw. Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, sollten sich sicher sein, dass diese keine verbotenen Substanzen enthalten. Um die Inhaltsstoffe bestimmter Substanzen zu überprüfen, kann die Global Drug Reference Online unter www.globaldro.com hilfreich sein – jedoch nur für in Kanada, Großbritannien oder den USA erworbene Produkte. Bei Zweifeln oder für andere Länder sollten Sie sich an Ihre nationale Anti-Doping-Organisation wenden.

Bevor Ihnen ein Medikament verschrieben wird, sollten Sie stets Ihren Arzt oder Apotheker darauf hinweisen, dass Sie ggf. auf Doping getestet werden.

Spieler, die laut Verschreibung oder anderweitig Medikamente bzw. Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, sollten sich sicher sein, dass diese keine verbotenen Substanzen enthalten. Um die Inhaltsstoffe bestimmter Substanzen zu überprüfen, kann die Global Drug Reference Online unter www.globaldro.com hilfreich sein – jedoch nur für in Kanada, Großbritannien oder den USA erworbene Produkte. Bei Zweifeln oder für andere Länder sollten Sie sich an Ihre nationale Anti-Doping-Organisation wenden.



Medizinische Ausnahmegenehmigung [Therapeutic Use Exemption, TUE]


Anhand einer TUE wird ein Spieler dazu ermächtigt, eine verbotene Substanz oder Methode einzusetzen, um eine berechtigte Beschwerde oder Erkrankung zu behandeln und gleichzeitig weiter Rugby zu spielen. Weitere Infos zu TUE finden sich hier:

worldrugby.org/keeprugbyclean

Dopingtestverfahren

Wenn Sie je zu einem Dopingtest aufgefordert werden, sollten Sie wissen, wie so etwas abläuft und welche Rechte und Pflichten Sie haben.


Ein Video mit Erläuterungen zum Dopingkontrollverfahren findet sich unter:

worldrugby.org/keeprugbyclean



‚Gesellschaftsdrogen‘ – Cannabis, Kokain, Ecstasy, Amphetamine

Cannabis, Kokain, Ecstasy und Amphetamine bringt man häufig mit geselligen Rahmenbedingungen in Verbindung. Es handelt sich jedoch bei allen um verbotene Substanzen und Spieler, die auf eine von ihnen positiv getestet werden, können ggf. mit Sanktionen belegt werden, die bei einem zweijährigen Ausübungsverbot sämtlicher Sportarten beginnen.

Die Rückstände all dieser Substanzen lassen sich noch Tage nach ihrer Einnahme im Körper nachweisen – im Falle von Cannabis mitunter sogar Wochen.

Weitere Infos zur Wirkung dieser Substanzen finden sich unter:

worldrugby.org/keeprugbyclean